Mit großer Freude konnte Bürgermeister Christoph Schaack zum Beginn unserer Tour zwei neue Gemeindemitglieder herzlich begrüßen, die zur Freude der anwesenden „alten“ Mitglieder auch schon unserer Ortsgruppe beigetreten sind. Die neuen Mitbürger sind Cordula Wehrle und Bernhard Bleich. Sie sind aus Schömberg zugezogen und werden „auf dem Dobel“ und in unserem Verein sicher eine neue Heimat finden. Geplant und geleitet wurde der heimatliche Schnupper-Exkurs, der heuer zum zweiten Mal stattfand, von unserem 1. Vorsitzenden Peter Grambart. Dabei wurde er unterstützt von Heimatwart Bernhard Kraft, der sein profundes ortshistorisches Wissen einbrachte.
Um 11 Uhr starteten wir am Rathaus bei strahlend blauem Himmel, aber recht frischen Temperaturen. Unser Weg führte uns zuerst über den alten Friedhof, wo wir erfuhren, dass der erste hier bestattete Tote ein erschossener Landsknecht war, der zwischen 1525 und 1540 beerdigt wurde. Etwas weiter unten kamen wir auf die älteste Siedlungsfläche von Dobel. Sie begann beim heutigen Hotel Rössle und deckt sich etwa lagemäßig mit der jetzigen Hebelstraße. Hier lag die Ursiedlung „Villa Dobil“, ein Lehen der Herren von Straubenhardt mit sieben Hofstellen (Hufen), welche sicher schon vor 1149 angelegt wurden, also dem Jahr der Gründung des Klosters Bad Herrenalb. Dobel ist somit älter als Herrenalb! Jetzt gingen wir über die Friedensstraße zum Brunnen bei der Einmündung der unteren Bergstraße. Hier befand sich in früherer Zeit der Feuerlöschteich, was für die meisten von uns eine interessante Neuigkeit war. Am Industriegebiet und an der Kurklinik vorbei gelangten wir nun zum Horntannhalde – Parkplatz, überquerten hier die Neuenbürger Straße und gelangten so auf den Klötzbuckelweg (Teil des Europa-Weges). Auf dem Marsch zur „Oberen Hardt“ genossen wir das herrliche Wetter und die kühle, klare Luft. An der „Hardt“ angekommen überraschte uns Bernhard mit der Info, dass hier Mitte 1940 der Wald zur Einrichtung eines Flugfeldes für die Wehrmacht gerodet wurde. Stationiert waren wohl drei Aufklärungsflugzeuge, die aber noch vor Kriegsende abgezogen wurden. Ein Flugplatz auf dem Dobel! Wieviele Dobler werden das wissen? Die nächste Etappe unseres Rundganges um Dobel herum führte uns vorbei am „Badischen Försterhaus“ im Eschbachwald zum Parkplatz Jägerbrunnen. Leicht aufwärtsgehend ging es nun weiter über die Wege „Neue Äcker“ und „Mannenbachheideweg“, anschließend dann steil bergauf zur Höhenstraße. Vorbei am alten Wasserturm gelangten wir an unser Ziel, dem Kurhaus. Dort fand gerade der Ostermarkt statt und bot uns willkommene Stärkung durch Speis und Trank. Das Resümee unseres kleinen Ausfluges: Nicht nur haben unsere Neubürger einen ersten Eindruck von der Umgebung Dobels erhalten, sondern auch die „Alt-Dobler“ haben interessante neue Dinge erfahren. Und der eine oder andere wird erkannt haben, wie wenig man eigentlich über die engere Heimat weiß. Dem lässt sich aber leicht abhelfen. Überall an den geschichtlich interessanten Punkten unseres Gemeinwesens sind die exzellenten ortshistorischen Tafeln aufgestellt. Man muss nur ab und zu draufschauen…
Text : Hans Friederich Jungbluth Bild : Nadine Modery